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Montagna Magica

Montagna Magica

12.12.2014

Montagna Magica steht für mein Versuch die Grossartigkeit der Berge, vor allem die, der Schweizer Alpen, festzuhalten – auch wenn er letztendlich wohl zum Scheitern verurteilt ist. Denn wie können Berge in Bild und Wort fassbar, begreifbar und erlebbar gemacht werden für jemanden, der sie nicht kennt? Und selbst für diejenigen, die sie kennen?

Lüfte über der Grimsel.

Es ist eine Illusion – und dennoch. Der grosse Gaston Rebuffat, Bergführer und Autor, schreibt:

«Pour bien voir, il ne suffit pas d’ouvrir les yeux, il faut d’abord ouvrir son coeur».
Sonnenaufgang auf dem grossen Wannenhorn.

Die Schweizer Alpen gibt es nicht - nicht mehr!

Was einst, die aus der ganzen Welt angereisten Touristen mit leichtem Angstschaudern erfüllte, die intellektuelle Elite stimulierte, die Wissenschaft herausforderte und mehrere Generationen der besten Bergsteigern zu den unglaublichsten Bergabenteuern inspirierte, ist längst unter gegangen. Wenn eine Gerölllawine Weidland überschüttet, dann spricht man bei uns zu Hause vom “untergegangenen Berg” – Kulturland, das auf alle Zeiten verloren ist.

Baustelle in Andermatt.
Baustelle im Gebiet Kleine Scheidegg.

An vielen Orten in den Schweizer Alpen stösst man auf “untergegangenen Berg”. Ganze Landstriche sind von den Lawinen der touristischen Entwicklung verschüttet. Und doch gibt es daneben auch, fast überall, einige letzte intakte Rückzugsgebiete, die – trotz wirtschaftlichem Wachstumshunger, oft auf kleinste Räume komprimiert – fortbestehen. Sie sind von weltweit unübertroffener Grossartigkeit!

Der konsequente Schutz und Erhalt dieser “Inseln“ bedeutet nicht nur die Pflege eines wertvollen Erbes und die Verpflichtung, sie für die Nachwelt zu erhalten.

Es bedeutet auch, vor allem für uns Bergler, einen wichtigen Teil unserer Identität zu bewahren.
Die Eigernordwand im Abendrot.

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